Fachbereichsleiterin Josephine in Leipzig

Im Stadtteil Anger-Crottendorf in Leipzig befindet sich ein weiterer Standort für die außerklinische Intensivpflege und Beatmung von hilfebedürftigen Klient:innen: In der Theodor-Neubauer-Straße steht eine schöne Villa mit großer Terrasse und Blick ins Grüne. Hier sind Büroräume von Linimed zufinden sowie eine Wohngruppe mit sechs Klient:innen, die von unseren Mitarbeiter:innen rund um die Uhr versorgt werden. Gerade bespricht Fachbereichsleiterin Josephine Barthel noch alle notwendigen Therapien und Maßnahmen mit der Ärztin, bevor wir mit ihr ins Gespräch kommen.

Bereits während ihrer Abiturzeit absolvierte die aus Delitzsch stammende Josephine Barthel in den Sommerferien Praktika in sozialen Einrichtungen. So konnte sie bereits im Jugendalter Praxisluft z.B. in einer Kindertagesstätte oder einem Zentrum für Menschen mit Behinderung schnuppern. Zu Hause war Josephine es gewohnt, dass ihre Oma durch einen Pflegedienst versorgt wurde:

„Ich fand das damals toll, dass da immer jemand kam, um sie zu pflegen.“ berichtete uns die heute 30-jährige junge Frau.

Der Grundstein für ihren Berufswunsch war somit frühzeitig gelegt. Nach ihrem erfolgreichen Abschluss begann sie 2009 eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin am Krankenhaus in Eilenburg. Mit weiteren Auszubildenden lernte sie die fachtheoretischen Inhalte in der Schule in Torgau. Während der Ausbildung durchlief Josephine die verschiedenen Stationen des Eilenburger Krankenhauses, wie z.B. Chirurgie, Innere und Gynäkologie, absolvierte weitere Praktika in anderen Einrichtungen und lernte u.a. so die Gerontopsychiatrie sowie die Kinderpflege kennen.

Während der fachpraktischen Ausbildung merkte sie jedoch schnell, dass die Arbeit in einem Krankenhaus nicht ganz das war, was sie gern später machen möchte:

„Es war so sehr der Massendurchlauf, ich konnte nicht wirklich für die Patienten etwas machen. Ich wollte gern auf sie eingehen, aber die Zeit hatte ich nie.“

Im Unterricht in der Schule hörte sie, dass es auch die außerklinische Intensivpflege gibt. Fortan war dies der Bereich, indem sie arbeiten und sich spezialisieren wollte. Mit ihrem erfolgreichem Berufsabschluss ging sie 2012 zunächst zu einem ambulanten Pflegedienst. Ihr Wunsch war die 1:1 Patientenversorgung, die sie schlussendlich aber erst 2013 bei einem neuen Arbeitgeber ausführen konnte.

Durch eine Empfehlung führte ihr Weg 2017 schlussendlich zu Linimed in die Theodor-Neubauer-Straße. Als Fachkraft konnte sie sich nun voll und ganz auf drei Patienten konzentrieren.

„Es ist eine spannende und schöne Arbeit. Ich habe Zeit für meine Patienten, kann eine Stunde mit ihnen Musik hören, während ich sie versorge. Wir haben alle Zeit der Welt.“

2019 übernahm Josephine die Teamleitung in der Theo. Durch Neustrukturierung bei Linimed übernimmt sie nun, wie ihre drei Kollegen, die Fachbereichsleitung unter Dana Pehle.

Zum Team von Josephine gehören 13 Fachkräfte, die vornehmlich in Vollzeit, aber auch in Teilzeit oder in Anstellung auf geringfügiger Basis arbeiten. Am Anfang war es natürlich nicht einfach. Aber durch viele Gespräche mit ihren Kollegen und auch Verstärkung durch neue Teammitglieder, konnte sich das Team sehr gut einspielen und gemeinsam zusammen wachsen.

„Wir lachen hier sehr viel, lieben schwarzen Humor und Sarkasmus.“ erzählt Josephine uns stolz, als sie an ihr Team denkt.

„Empathie ist in der Pflege wichtig: Ich stelle mir selbst immer vor, ist das so bequem so zu liegen. Diese Umsichtigkeit, die sollte man immer als Pflegefachkraft behalten, wenn ich sehe, dass der Patient Schmerzen hat, gehe ich darauf ein, um ihm diese zu nehmen.“

„Das Feiern und Tanzen gehen ist leider noch nicht wieder.“ antwortet Josephine auf die Frage, wie sie es schafft von ihrer Arbeit abzuschalten. Dennoch schafft sie es gut nach einem Dienst zu Hause abzuschalten. Auf sie warten ihre zwei Katzen oder sie zockt auch gern mit ihrer Playstation.

(Das Interview wurde geführt am 30. April 2021)